TILL
EULENSPIEGEL
Till
Eulenspiegel ist vermutlich um das Jahr 1300 in Kneitlingen bei Braunschweig
zur Welt gekommen und 1350 in Mölln gestorben ; aber sicher ist es nicht, ob er
wirklich einmal gelebt hat. Er ist der Held eines deutschen Volkbuches, der mit
bäuerlichem Witz seine Mitmenschen kritisiert. Das Buch gibt es in fast allen
europäischen Sprachen.
Einmal
arbeitete Till
Eulenspiegel als Lasträger. Da kam ein Mann zu ihm, der war in der ganzen Stadt
als geizig bekannt. Till sollte ihm einen Korb mit teurem Geschirr in die
Wohnung tragen. Als Lohn hatte ihm der Mann
zehn Pfennig versprochen.
Aber
unterwegs meinte der Geizige:,,Till,du bist noch jung und kannst noch viele
Jahre lang Geld verdienen. Ich zahle dir nur neun Pfennig.‘’ Till Eulenspiegel war
einverstanden. Ein Paar Strassen weiter wollte der Alte ihm nur noch acht
Pfennig zahlen , dann nur noch sieben. ,, Ein Paar Pfennig sind besser als gar
nichts, “dachte Till Eulenspiegel und trug den Korb weiter.
Nun
ging der Alte mit dem Lohn immer weiter herunter, und als sie endlich vor dem
Haus angekommen waren, wollte er nur noch einen Pfennig zahlen. Er sagte : ‘’
Till, wenn du nicht einmal diesen einen Pfennig willst, dann gebe ich dir drei
gute Lehren”.
Till
sagte nichts, und der Alte sprach weiter: ,,Wenn man dir sagt, Hunger sei
besser als ein voller Magen, so glaube es nicht! Wenn man dir sagt, ein Armer
lebe besser als ein Reicher, so glaube es nicht! Und wenn man dir sagt, zu Fuβ
gehen sei angenehmer als im Wagen fahren, so galube es nicht!” Till hatte
geduldig zu gehört und schleppte dann die schwere Last wortlos die Treppe
hinauf.
Als
er oben war, sagte er : ,,Hör, Alter, auch ich will dir eine gute Lehre geben.
Wenn man dir sagt, in diesem Korb sei nichts zerbrochen, so glaube es nicht! “
Und er warf den Korb die Treppe hinunter, so dass die Scheiben nach allen
Seiten flogen. Und Till Eulenspiegel beeilte sich und machte, dass er wegkam.
Tidak ada komentar:
Posting Komentar